Blickdehnung

Wie Carl Seeligs „Wanderungen mit Robert Walser“. Wie Gustav Janouchs „Gespräche mit Kafka“. Warum ist niemand mit Benjamin gegangen? Genazino, womöglich. Nein, nicht womöglich, sicher: Wilhelm Genazino „Flanieren mit Walter Benjamin“. Die wiederkehrende Szene, in der der hinter Benjamin gehende Genazino diesem auf die Schulter greift, um sein Tempo zu drosseln. Noch immer ist Flucht in Benjamin, die existenzielle Ruhelosigkeit des Exilierten, der rastlos sich vergewissernde Blick. Genazinos Hand ruht lange auf Benjamins Schulter: „Erst dann, wenn das gemeine, das verallgemeinerte Auge die Oberflächenstruktur eines Bildes fixiert und das Bild damit erledigt, das heißt registriert ist, erst dann beginnt die Arbeit des gedehnten Blicks. Diese Arbeit besteht in der dauernden Verwandlung des Bildes.“ Die Schuppen hingegen auf meinen Schultern, das Zerstreute.