Flügelverwachsungen

Doch zurück zur Angelogie und zum „Engel der Heimatlosen“ – ein „unscheinbarer Engel“, ein „ramponierter Sohn des Paradieses“, ein „fröhlicher Wander-Engel“ – des Engelkundigen Klaus Mann: „Selbst die Flügel – kurze harte Federn-Gewächse, die ihm ziemlich tief am Rücken saßen – wirkten zerzaust.“ Der Geruch von Benzin, will ich mich erinnern, geht von ihm aus. Oder die Erinnerungen an den „Engel des Sonderbaren“ des sonderbaren Edgar Allan Poe und seiner wenig sonderbaren Erkenntnis: „Die Wege zum Tode sind vielfältig und wunderlich.“ Will sagen: In Bernd Mattheus‘ Antonin Artaud-Biografie ist auf Seite 54 die Bilddichtung „Edgar Allan Poe“ von Günter Brus abgebildet. Treffpunkt der Dämonen im Unendlichen, denn es sind die Dämonen, die die Engel besingen. Mit heiserer Stimme. Allein, fragt Klaus Mann sich: „Wer aber kennt sich aus mit den Identitäten der Engel?“ Allein…